Friedensforscher Galtung zweifelt am Erfolg der G8-Finanzhilfen

Der norwegische Friedensforscher Johan Galtung hegt Zweifel am Erfolg an den auf dem G8-Gipfel in Deauville beschlossenen Gelder für die arabischen Länder.

Oslo (dts Nachrichtenagentur) - Er glaube nicht, dass die Finanzhilfen da ankommen, wo sie am meisten benötigt werden. Es gebe eine "Unmenge von arbeitslosen Menschen, und es gibt eine Unmenge von Menschen, die hungern", so Galtung. Also müsse man von "unten anfangen" und die "Kaufkraft da unten aufbauen", erklärte der Friedensforscher im Interview mit dem Deutschlandfunk.

Stattdessen werde man jedoch "nur Investitionen da oben" haben, was dann zu einer "kleinen Elite" führen würde. Er befürchte, dass sich die Situation nur noch schlechter entwickeln könne, so Galtung, der als einer der Gründungsväter der Friedens- und Konfliktforschung gilt. Die sieben führenden Industrienationen und Russland (G8) hatten am Freitag zugesagt, in den Jahren 2011 bis 2013 insgesamt 20 Milliarden US-Dollar an Finanzhilfen für Ägypten und Tunesien bereitzustellen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.05.2011

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