Friedensnobelpreisträgerin Ebadi warnt Araber vor Fehlern der Iraner

Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi hat die aufständischen arabischen Nationen davor gewarnt, den Fehler der Iraner im Freiheitskampf zu wiederholen.

London (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben 1979 eine Diktatur gestürzt und sie durch eine andere ersetzt", sagte die im Exil lebende Regimegegnerin der "Zeit". Sie sei aber "sehr glücklich darüber, dass die Araber bewiesen haben, dass sie sich gegen die Autokratie erheben und kämpfen können". Ebadi schließt nicht aus, dass auch ihr Heimatland auf einen Bürgerkrieg zusteuert.

"Das hängt allein von den Machthabern ab. Wenn sie so weitermachen, wird sich das Volk eines Tages nicht mehr an die Gewaltlosigkeit halten. Wenn hingegen das Regime sich ändert, dann wird es keinen Bruderkrieg geben."

Bisher habe das Regime ausgenutzt, dass das iranische Volk der Gewalt überdrüssig sei. "Die Machthaber haben bemerkt, dass, was immer sie tun, das Volk nicht zur Gewalt greift. Wie lange das aber noch so bleiben kann, weiß ich nicht. Irgendwann wird das Volk die Geduld verlieren." Ebadi forderte die westlichen Regierungen auf, "das iranische Regime nicht zu stützen". Sie sei jedoch gegen Wirtschaftssanktionen und gegen einen militärischen Angriff.

"Denn beides wird die Lage des Volkes verschlechtern. Man muss gezielte Sanktionen verhängen. Zum Beispiel dürfen diejenigen keine Visa für europäische Staaten bekommen, die direkt an der Repression beteiligt sind. Ihre Konten müssen gesperrt werden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.03.2011

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