Friedrich fordert verstärkten Kampf gegen Schleusungskriminalität

Nach der Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa fordert Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) schärfere Maßnahmen gegen Schlepper.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Fest steht, dass wir noch stärker die Netzwerke organisierter und ausbeuterischer Schleusungskriminalität bekämpfen müssen", sagte Friedrich der "Welt am Sonntag". Die Schleuser-Verbrecher seien es, "die die Menschen mit falschen Versprechungen in Lebensgefahr bringen und oftmals in den Tod führen". Der Minister sprach sich zudem für die Stärkung des "Frühwarn- und Krisenbewältigungsmechanismus" in Europa aus.

Defizite in den Asylsystemen der Mitgliedstaaten müssten frühzeitig erkannt und behoben werden. "Das ist richtig und sinnvoll", betonte der CSU-Politiker. Man müsse alles tun, die wirklich Schutzbedürftigen aufzunehmen.

Friedrich wehrte sich zudem gegen Kritik an der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik. "Wir alle sind tief erschüttert von den dramatischen Bildern aus Lampedusa. Der Vorwurf, dass sich Europa abschottet, ist jedoch falsch", sagte er.

Allein Deutschland habe in diesem Jahr schon annähernd 80.000 Menschen Zuflucht gewährt. "Durch die gemeinsamen, europäischen Grenzpolizei-Einsätze konnten in den vergangenen zwei Jahren fast 40.000 Menschen aus Seenot gerettet werden", erklärte er weiter. Wichtig sei, dass sich in den Herkunftsländern der Flüchtlinge die Situation verbessere.

"Die Menschen brauchen stabile politische Verhältnisse und wirtschaftliche Perspektiven in ihrer Heimat. Dabei muss und kann Europa helfen", so der Minister weiter.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.10.2013

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