Frontex-Chef kritisiert nationale Alleingänge in Flüchtlingskrise

Der Direktor der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri, hat Grenzschließungen innerhalb der EU kritisiert.

Warschau (dts Nachrichtenagentur) - "Wenn einzelne Staaten ihre Grenzen schließen, hilft das nicht", sagte Leggeri den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir haben das gesehen: Als Ungarn die Grenze mit einem Zaun abgeriegelt hat, kamen die Menschen über die Balkanstaaten in Richtung EU." Die Notsituation bleibe, hob der Frontex-Chef hervor.

Die Flüchtlinge würden sich neue Wege nach Europa suchen. "Es kann nur eine europäische Lösung geben: eine Verteilung der Menschen in Europa und der Schutz des Schengenraums." Europas oberster Grenzbeamter mahnte zudem die Abhängigkeit seiner Agentur von den einzelnen EU-Staaten an und forderte eigene Einheiten.

Um den Andrang der Menschen an der EU-Außengrenze auch 2016 zu kontrollieren, brauche Frontex "mehr Geld und Personal". Leggeri: "Ideal ist eine Einheit von 1500 Grenzbeamten, die immer einsatzbereit ist." Frontex sei noch "zu stark abhängig" von der Bereitschaft der einzelnen EU-Staaten, Polizisten für die Missionen etwa vor der griechischen Küste bereitszustellen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.02.2016

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