Fußball-WM 2006: DOSB stellt sich hinter Niersbach

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) stellt sich in der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 hinter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - "Ich kenne Wolfgang Niersbach seit langem, und ich zweifle nicht an seiner Aufrichtigkeit und seinem Willen, der Sache auf den Grund zu gehen", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Darum traue ich ihm auch zu, dass er in dieser schwierigen Lage die offenen Fragen ohne Rücksicht auf wen auch immer angeht und die Öffentlichkeit zeitnah über die Ergebnisse informiert." Zur Aufklärung müssten "auch die Ehemaligen, also Franz Beckenbauer, Horst R. Schmidt und Theo Zwanziger, beitragen. Vor allem sollte der frühere DFB-Präsident, der die Überweisung 2005 offensichtlich veranlasst hatte, erklären, warum er die Sache nicht schon während seiner Amtszeit intern und extern aufgegriffen hat." Vesper glaubt nicht, dass die Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 Hamburgs Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2024 gefährdet. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", sagte Vesper, "das sind zwei völlig unterschiedliche Themen. Wir haben aus der gescheiterten Bewerbung München 2022 gelernt und sind in Hamburg von Anfang an den Weg der Transparenz gegangen." Das Hamburger Transparenzportal gebe umfassend Auskunft über die Vereinbarungen der Gesellschafter, alle Verträge könnten von jedermann im Netz eingesehen werden. "Das wissen die Hamburger und Kieler Bürgerinnen und Bürger. Und sie sehen auch, dass das IOC mit seiner Agenda 2020 bei Olympia jetzt auf mehr Transparenz, Flexibilität und Bescheidenheit baut." Vesper räumte allerdings ein, dass "durchaus die Gefahr bestehe, dass nicht alle Menschen differenzieren. Entscheidend ist, dass die offenen Fragen rund um die Überweisung der 6,7 Millionen Euro jetzt rasch und vollständig beantwortet werden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.10.2015

Zur Startseite