Fußball-WM in Katar: Berichte über Todesopfer dementiert

Am Bericht einer britischen Tageszeitung über Sklavenarbeit und mindestens 44 tödliche Arbeiterunfälle am Fußball-WM-Austragungsort Katar tauchen nun erhebliche Zweifel auf.

Doha (dts Nachrichtenagentur) - Der mit der Bauaufsicht beauftrage deutsche Unternehmer Olaf Hoffmann sagte dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe): "Auf den Baustellen in Lusail City ist in den vergangenen zwei Jahren kein einziger Arbeiter gestorben". Dabei war die am Reißbrett entworfene 35-Quadratkilometer-Retortenstadt, die das größte der neun WM-Stadien beherbergen soll, in dem Skandalbericht als einzige Baustelle namentlich genannt worden. Die von Hoffmann geleitete Offenbacher Dorsch-Gruppe hat den Auftrag, Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen zu dokumentieren und sie mit Strafzahlungen zu ahnden.

Ein Interesse, die Situation schönzureden, ist deshalb bei Hoffmann nicht erkennbar. Schon am Dienstag war ein Anwalt, der nepalesische Gastarbeiter in Katar betreut, mit der britischen Tageszeitung "The Guardian" auf einer Pressekonferenz hart ins Gericht gegangen. Der Bericht über die Ausbeutung seiner Landsleute auf den WM-Bauplätzen sei "in allen Einzelheiten falsch", kritisierte er.

Ähnlich äußerte sich die Menschenrechts-Kommission des WM-Austragslands Katar. Wegen der hohen Zahl von Todesfällen und angeblicher Sklavenarbeit hatten zuletzt die Grünen gefordert, Katar die Weltmeisterschaft 2022 zu entziehen. Auch der Weltfußballverband Fifa diskutierte am Mittwoch Konsequenzen aus der Berichterstattung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.10.2013

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