Göring-Eckardt bekräftigt Interesse an Koalitionsverhandlungen

Die Grünen haben nach den Worten ihrer neuen Bundestags-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt ernsthaftes Interesse an Koalitionsverhandlungen mit der Union.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Vor dem nächsten Sondierungstreffen am Dienstag sagte Göring-Eckardt "Bild am Sonntag": "Wenn wir die Aufnahme von Koalitionsgesprächen mit der Union für ausgeschlossen hielten, würde es keine zweite Gesprächsrunde geben." Göring-Eckardt weiter: "Anders als 2005, als es keine Gesprächsgrundlage für Schwarz-Grün gab, fragen sich heute beide Seiten ernsthaft, ob es genügend Gemeinsamkeiten gibt, um miteinander über eine Regierungsbildung verhandeln zu können." Bereits nach dem ersten Sondierungsgespräch hatte Göring-Eckardt das Gefühl: "Das ist keine Showveranstaltung. Deshalb haben wir auch mit der Union vereinbart, beim nächsten Treffen am Dienstag ohne Zeitlimit zu sprechen." Allerdings müsse sich die Union weiter auf die Grünen zubewegen: "Nur gemeinsame Überschriften reichen für vier Jahre gemeinsamer Politik nicht aus. Mit dem, was ich heute sehe, könnte ich meine Partei nicht von dieser Option überzeugen."

Inhaltlich sieht Göring-Eckardt noch große Differenzen: "Wenn man die Programme beider Parteien nebeneinander legt, sieht man die großen Unterschiede." Göring-Eckardt glaubt nicht, dass die Union SPD und Grüne gegeneinander ausspielen wolle: "Ich habe in dem Gespräch mit der Union nicht den Eindruck gehabt, dass Frau Merkel die Gespräche mit uns taktisch führt. Es geht beiden Seiten um die inhaltliche Sondierung einer schwarz-grünen Koalition und nicht darum, die SPD unter Druck zu setzen. Aber natürlich ist es so, dass Frau Merkel mit zwei möglichen Partnern spricht." Trotz des schlechten Wahlergebnisses und des personellen Neuanfangs an der Parteispitze sieht Göring-Eckardt die Grünen den Aufgaben einer Regierungspartei gewachsen: "Die neue Führung in Fraktion und Partei sind ja alles keine Azubis. Wir sind handlungs- und regierungsfähig. Und müssen es auch sein."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.10.2013

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