Göring-Eckardt kritisiert Konzerntricksereien in Luxemburg

Die Grünen haben die Beteiligung Luxemburgs an den Steuertricksereien großer internationaler Konzerne scharf kritisiert: Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte der "Süddeutschen Zeitung", das Vorgehen der Unternehmen sei ebenso inakzeptabel wie das der luxemburgischen Regierung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das Verhalten der Konzerne untergräbt massiv die Steuermoral all derjenigen, die regulär Steuern zahlen. Und EU-Länder sollten nicht in einen ruinösen Steuerwettbewerb treten", betonte sie. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und die EU müssten jetzt rasch und entschlossen gegen Steuervermeidung vorgehen, um der Entwicklung ein Ende zu setzen.

Nach Recherchen mehrerer internationaler Zeitungen, darunter die "Süddeutsche Zeitung", hat die Regierung des Großherzogtums Konzerne aus Deutschland und anderen Staaten jahrelang tatkräftig dabei unterstützt, Gewinne aus ihren Heimatländern zu verlagern. In Einzelfällen soll die Steuerlast der Unternehmen dadurch auf weniger als ein Prozent gesunken sein. Initiiert wurden die Praktiken während der Regierungszeit von Premierminister Jean-Claude Juncker, der mittlerweile Präsident der Europäischen Kommission ist.

Göring-Eckardt sagte, als ehemaliger Regierungschef von Luxemburg sei Juncker nun "nicht besonders glaubwürdig in der Rolle des obersten Bekämpfers von Steuervermeidung".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.11.2014

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