Göring-Eckardt will Bundestags-Vizepräsidentin bleiben

Die Spitzenkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckardt, beharrt auf ihrem Posten als Vizepräsidentin des Bundestags.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Alle im Bundestagspräsidium hätten Parteiämter, "und niemand von uns lässt es an der nötigen Neutralität fehlen", sagte Göring-Eckardt der "Welt". Politiker von Union und FDP hatten Göring-Eckardt nach der Wahl zur Grünen-Spitzenkandidatin zum Verzicht auf das Präsidiumsamt aufgefordert. Göring-Eckardt bezog sich auch auf eine Äußerung von Unionsfraktionschef Volker Kauder, wonach Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU) sein Amt gewiss niedergelegt hätte, wenn Lammert CDU-Spitzenkandidat im NRW-Landtagswahlkampf geworden wäre.

Dem entgegnete Göring-Eckardt: "Kauder vergisst aber, dass Norbert Lammert Spitzenkandidat der NRW-CDU im Bundestagswahlkampf 2009 war und das Amt als Bundestagspräsident trotzdem nicht niedergelegt hat." Dass sie ihr Präses-Amt während des Wahlkampfes nur ruhen lässt, nicht aber aufgibt, begründete Göring-Eckardt damit, dass Protestantismus und Politik keine unvereinbaren Gegensätze sein dürften. "Indem ich das Amt ruhen lasse, mache ich genau das, worum man mich im Rat und im Synoden-Präsidium gebeten hat. Daran halte ich mich. Wir Protestanten möchten aber, dass politisches und kirchliches Engagement einander nicht völlig ausschließen. Deshalb bat man mich, dabei zu bleiben, nicht um mir eine Hintertür offen zu halten, sondern um zu zeigen, dass Protestantismus und Politik keine Gegensätze sind."

Während ihr Amt ruhe, so Göring-Eckardt weiter, werde sie "weder an Sitzungen des Rates der EKD noch an denen des Synodenpräsidiums" teilnehmen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.11.2012

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