G-20-Berater für Radikalreform des Weltwährungssystems

Michel Camdessus, langjähriger Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Leiter einer Arbeitsgruppe, die den französischen Präsidenten und amtierenden G-20-Vorsitzenden Nicolas Sarkozy berät, plädiert für eine radikale Reform des Weltwährungssystems.

Paris (dts Nachrichtenagentur) - "Auf den Devisenmärkten kommt es immer wieder zu exzessiven Schwankungen. Oft hat der Kurs der Währungen mit den ökonomischen Rahmendaten nichts zu tun", sagte Camdessus in einem Interview mit der "Zeit". Deshalb sei es sinnvoll, einen festen Anker für die Währungen einzuführen, so der Finanzexperte.

"Unsere Währungsordnung hat seit dem Zusammenbruch des Währungssystems von Bretton Woods in den siebziger Jahren keinen zentralen Referenzpunkt mehr. Ein solcher Referenzpunkt ist aber nötig, zumindest auf lange Sicht", meinte Camdessus. Im System von Bretton Woods galten feste Austauschverhältnisse der Währungen untereinander, der Dollar war durch Gold gedeckt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.01.2011

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