GDL-Chef Weselsky rechtfertigt bevorstehende Lokführerstreiks

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokführer, Claus Weselsky, wirbt um Verständnis für die anstehenden Streiks bei der Deutschen Bahn AG und den Privatbahnen im Nahverkehr.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir bestreiken eigentlich den Arbeitgeber und nicht unsere Fahrgäste oder unsere Industriekunden", sagte Weselsky in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Da die GDL an zwei Verhandlungstischen gescheitert sei, weil die Deutsche Bahn AG und die sechs wichtigsten Privatbahnen im Nahverkehrsbereich keinen Flächentarifvertrag abschließen wollten, sei der Streik notwendig, so Weselsky. Der Funktionär sagte, er wisse, "dass wir unsere Fahrgäste, vor allem die Berufspendler, damit stark in Mitleidenschaft ziehen. Aber ich setze darauf, dass die sehr wohl zwischen Missmanagement der Bahn – im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt – und einem ganz normalen Arbeitskampf unterscheiden können, der für ein Tarifziel geführt wird. Wir werden maßvoll mit unserer Macht umgehen." Die GDL streikt bereits zum wiederholten Mal.

Weselsky sieht das als Stärke. Dass andere Gewerkschaften meist ohne Streik zu ihren Zielen gelangten, läge daran, "weil sie schwach sind und keine Mitglieder haben". Sie "machen faule Kompromisse und schließen lieber schlechte Tarifverträge ab".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.02.2011

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