Gabriel: Linkspartei hat zu viele Flügel

Für SPD-Chef Sigmar Gabriel hat die Linke zu viele Parteiflügel.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Eine Koalition mit der Linken nach der Bundestagswahl komme für den SPD-Vorsitzenden nicht in Frage, solange diese sich nicht für einen der vielen Parteiflügel entschieden habe. "Mit einem Flügel kann man nicht koalieren. Deshalb kann es keine Koalition mit der Linkspartei nach dieser Bundestagswahl geben: Die Linkspartei hat zu viele Flügel", sagte Gabriel in einem Video-Interview mit der bei der Mediengruppe Madsack erscheinenden "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstagausgabe).

Wenn man nicht wisse, ob das am Morgen Verabredete am Abend noch gelte, "kann man keine verlässliche Regierung bilden", so Gabriel. Im Gespräch mit der Zeitung vermied es der SPD-Chef zudem erneut, einer großen Koalition eine klare Absage zu erteilen. Seine Partei führe gerade einen Wahlkampf zur Ablösung von Angela Merkel (CDU) als Kanzlerin.

"Eine große Koalition wollen wir nicht." Alles andere sei eine Frage von "Könnte, hätte...", so Gabriel. Entscheidend sei, dass eine Regierung "eine vernünftige Politik macht", sagte Gabriel.

"Es geht nicht darum, was Politiker sich erhoffen." Die Leute wollten wissen, ob ihre Kinder nach einer guten Ausbildung endlich wieder einen festen Job bekämen, ob Arbeit vernünftig bezahlt werde, wie es bei der Pflege weitergehe, ob man ständig damit rechnen müsse, dass Geld für marode Banken ausgegeben werde statt für Kitas und für Straßen. "Darüber muss man in Koalitionsverhandlungen reden. Der Rest ist den Menschen relativ egal", so Gabriel. Hart ins Gericht ging der SPD-Chef mit der FDP. "Wenn die FDP so bleibt, wird sie irgendwann verschwinden. Sie ist ja nur noch ein Annex der CDU." Zur Kritik des FDP-Generalsekretärs Patrick Döring, dass Gabriel alles täte, wenn es um Macht ginge, erklärte der SPD-Chef: "Ausgerechnet ein FDP-Politiker wirft einem anderen vor, er würde alles tun um der Macht willen. Das ist nach den letzten vier Jahren ja fast schon Realsatire."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.09.2013

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