Gabriel: SPD setzt nach der Bundespräsidentenwahl auf überparteiliche Kandidaten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach der Niederlage des ehemaligen DDR-Bürgerrechtlers Joachim Gauck bei der Bundespräsidentenwahl hat SPD-Chef Sigmar Gabriel angekündigt, zur nächsten Wahl wieder auf einen überparteilichen Kandidaten zu setzen.

"Wenn ich in fünf Jahren noch SPD-Vorsitzender bin, werden wir jemanden präsentieren, der wie Joachim Gauck über die Parteien hinaus wirkt", sagte Gabriel dem "Spiegel". Das gelte auch für den Fall, dass die SPD dann wieder eine Mehrheit in der Bundesversammlung habe. "Joachim Gauck hat es geschafft, die Erinnerung daran wachzurufen, dass die Demokratie eine eigene Schönheit hat", sagte der Parteivorsitzende.

"Es erinnert uns Politiker daran, dass wir die wachsende Kluft zwischen der Bevölkerung und dem Staat dringend schließen müssen." Die Ablehnung Gaucks durch die Linke nahm Gabriel zum Anlass, an die "Demokraten, Pragmatiker, Realisten dort" zu appellieren. Sie müssten nun "endlich um die Zukunft ihrer Partei kämpfen, statt die Vergangenheit zu beschönigen".

Im Fall ihres Erfolgs stellte Gabriel eine Koalition mit der SPD in Aussicht: "Dann gibt es genug Gemeinsamkeiten mit der SPD, um auch über Regierungshandeln im Bund und in den Ländern zu reden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.07.2010

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