Gabriel: Umgang der EU-Länder mit Flüchtlingen ist "eine Schande"

Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat den EU-Ländern vorgeworfen, dass sie in der Flüchtlingspolitik "kläglich versagt" hätten: "Denn es ist eine Schande, dass innerhalb der Europäischen Union viele Länder entweder keine oder nur eine sehr geringe Zahl an Flüchtlingen aufnehmen wollen. Eine faire Verteilung der Flüchtlinge in Europa ist die einzig vernünftige Lösung", sagte Gabriel der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Für Deutschland forderte er "schnelle" Entscheidungen in der Flüchtlingspolitik, um Städte und Gemeinden bei der "menschenwürdigen Unterbringung der Flüchtlinge" zu unterstützen. "Wir müssen verhindern, dass die Städte vor die Wahl gestellt werden: Entweder anständige Versorgung der Flüchtlinge oder Sanierung der Schule oder Förderung der Schwimmhalle", sagte Gabriel.

"Denn solche Alternativen wären katastrophal für die Akzeptanz der Flüchtlinge", betonte der SPD-Chef. Er forderte überdies eine Beschleunigung der Asylverfahren und das auch die "übrigen Länder des westlichen Balkans" zu sicheren Herkunftsländern deklariert werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.08.2015

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