Gabriel glaubt nicht an Konjunkturimpulse durch TTIP

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) glaubt nicht daran, dass ein transatlantisches Freihandelsabkommen nachhaltige Effekte auf die Konjunktur haben würde: "An die wundersamen Berechnungen vom Wirtschaftswachstum durch TTIP glaube ich nicht", sagte Gabriel im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Jede Wechselkursschwankung habe stärkere Auswirkungen auf die Konjunktur, fügte der SPD-Politiker hinzu. "Die ganzen Folgeschätzungen der vermeintlichen Befürworter oder Gegner von TTIP machen alle ein bisschen den Eindruck von Voodoo-Ökonomie", so Gabriel weiter. Dennoch brauche Europa das Abkommen dringend, betonte der Wirtschaftsminister.

"Unsere Unternehmen würden profitieren, weil sie bei gleichen Standards nicht zweimal ein Zulassungsverfahren durchlaufen müssten", sagte er. "Und insgesamt profitiert Europa, weil wir die Standards des Welthandels für die kommenden 20 bis 30 Jahre beeinflussen können." Ohne Abkommen würden andere die Standards aushandeln, so der Vizekanzler mit Blick auf die USA und China.

"Es geht also letztlich darum, ob wir versuchen, gute Standards zu setzen oder uns an schlechtere anpassen müssen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.04.2015

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