Gabriel offen für Waffenlieferungen in den Irak

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat sich offen für Waffenlieferungen in den Irak gezeigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir können nicht zusehen, wie bis an die Zähne bewaffnete Fanatiker Tausende unschuldige Menschen umbringen und deren Verteidiger keine wirksamen Mittel zum Schutz haben", sagte Gabriel dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Es sei "ein Dilemma", aber "am Ende dürfen wir bei einem Völkermord vor unseren Augen nicht tatenlos zuschauen". Auch in der Union mehren sich die Stimmen für Waffenlieferungen.

CDU-Vizechefin Julia Klöckner sagte dem Magazin: "Wer Waffenlieferungen grundsätzlich ausschließt, wird beim Kirchentag zwar mit viel Applaus bedacht, als Politiker kann man aber nicht nur auf den Applaus und den ruhigen Schlaf schielen – Verantwortung heißt auch Abwägen, das Schlimmere verhindern." Auch Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sieht die Bundesregierung in der Pflicht: "Die Frage der deutschen Verantwortung in der Welt ist keine abstrakte Diskussion mehr." Im Extremfall sollten auch Schutzausrüstung, Defensiv- und Abwehrwaffen geliefert werden, zum Beispiel leicht bedienbares Material wie die Panzerabwehrrakete "Milan".

Schmidt: "Sich zurücklehnen und hinterher die Toten zählen – das ist keine Option."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.08.2014

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