Gabriel will Zuwanderer für klassisches Bundesministerium nominieren

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat erstmals Einzelheiten zur Aufstellung seiner Partei für die Bundestagswahl genannt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das Team muss mindestens zur Hälfte aus Frauen bestehen. Und ich wünsche mir auch, dass ein Migrant oder eine Migrantin für ein klassisches Regierungsressort steht und nicht nur für Integration", sagte Gabriel der "Welt am Sonntag" (E-Tag: 1. Juli 2012). Zudem kündigte er einen Troika-Wahlkampf an.

"Peer Steinbrück, Frank-Walter Steinmeier und ich haben verabredet: Wir bleiben zusammen", sagte Gabriel. "Wir werden gemeinsam Wahlkampf machen, wer immer Kanzlerkandidat wird." Gabriel berichtete, er habe Hannelore Kraft vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen gebeten, darüber nachzudenken, "ob ein solch apodiktisches Nein" zu einer Kanzlerkandidatur richtig sei.

"Sie hat sich aber gegen Berlin entschieden, weil sie sich klar zu NRW bekennt. Das respektiere ich", sagte Gabriel. Zugleich sprach er sich für Auftritte von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) im Bundestagswahlkampf aus.

"Gerhard Schröder wird mit Sicherheit von vielen Leuten eingeladen. Mich würde es freuen, wenn er wieder Wahlkampftermine wahrnimmt." Schröder hatte sich für Steinbrück als Kanzlerkandidat ausgesprochen.

Gabriel erteilte einer Koalition mit der Union eine klare Absage. "Niemand rechnet mit einer Neuauflage von Schwarz-Gelb im Bund. Und es wird keine große Koalition geben", sagte er. "Wir haben bei der niedersächsischen Landtagswahl in einem halben Jahr eine gute Chance für eine rot-grüne Mehrheit. Das ist dann ein guter Auftakt für die Bundestagswahl ein halbes Jahr später."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.07.2012

Zur Startseite