Gaspreise steigen 2011 im Durchschnitt um sieben Prozent

Durchschnittlich sieben Prozent mehr als im vergangenen Jahr zahlen deutsche Gaskunden 2011 für Feuer im Herd oder eine warme Heizung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Berechnungen des Tarifvergleichsportals Check24. Das sind bezogen auf einen Vier-Personen-Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden 88 Euro. Über 500 der knapp 850 Gasversorger haben damit in diesem Jahr an der Preisschraube gedreht. Für Januar und Februar 2012 haben rund 70 Versorger weitere Erhöhungen angekündigt.

Dabei geht es im Durchschnitt um acht Prozent beziehungsweise 110 Euro nach oben. Wenn dann im Frühjahr langsam die Heizsaison endet, dürfte es auch erst mal mit den Preiserhöhungen vorbei sein. "Für den weiteren Verlauf des Jahres 2012 rechnen wir nicht mehr mit sehr vielen Preiserhöhungen im Gasbereich - eventuell gibt es noch ein paar `Nachzügler`", heißt es dazu bei Check24. Die Haupterhöhungszeit liege in der Regel in den Monaten von September bis November.

Wie sich die Gaspreise in der Heizperiode 2012/2013 entwickeln werden, dazu wagen die Tarifvergleicher jetzt noch keine Prognose. Dies hänge unter anderem auch von der Entwicklung des Ölpreises in den ersten Monaten 2012 ab. Der Ölpreis ist auch dafür verantwortlich, dass es beim Gaspreis eine zwiegespaltene Entwicklung gibt.

Viele, vor allem die größeren Energieversorger, sind über langfristige Lieferantenverträge an die Entwicklung des Ölpreises gebunden. Diese Vereinbarungen sehen vor, dass sich der Gaspreis an den Marktpreisen für Erdöl orientiert. Da dieser Preis in den vergangenen Monaten gestiegen ist, müssen sie mehr Geld an ihre Lieferanten zahlen.

Andere, häufig kleinere und jüngere Versorger, können hingegen flexibler und häufig auch günstiger Gas am Spotmarkt kaufen. Denn heute gibt es weltweit viel mehr Erdgas als früher. Es wurden neue Lagerstätten entdeckt und neue Technologien erleichtern den Export von Erdgas. An der Leipziger Strombörse wird Gas daher tagesaktuell gehandelt und Unternehmen, die dort günstig einkaufen, geben diesen Vorteil häufig auch an ihre Kunden weiter. "Die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Versorgern sind daher beim Gas viel größer als beim Strom", heißt es dazu beim Vergleichsportal Verivox. Für Kunden lohne sich es daher besonders, Tarife zu vergleichen und den Anbieter regelmäßig zu wechseln. So sparen Gaskunden meist mehrere Hundert Euro.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.12.2011

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