Gazprom setzt im Werben um RWE auf Kanzlerin Merkel

Die mögliche Partnerschaft zwischen dem russischen Energieriesen Gazprom und dem deutschen Stromprimus RWE soll bereits in der nächsten Woche bei einem deutschrussischen Staatstreffen in Hannover auf höchster politischer Ebene thematisiert werden, wie der "Spiegel" meldet.

Moskau/Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach derzeitiger Planung, heißt es in Verhandlungskreisen, wolle der russische Präsident Dimitrij Medwedew die geplante Kooperation direkt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besprechen und die mögliche Bereitschaft der deutschen Regierung für einen breiten Einstieg des Gasmultis auf dem deutschen Markt testen. Unterdessen werden in den Konzernen bereits konkrete Verhandlungsteams zusammengestellt. Sie sollen in den nächsten Wochen ausloten, welche Kooperationsmöglichkeiten zwischen den beiden Unternehmen möglich sind.

Im Gespräch ist nicht nur die Bildung einer gemeinsamen europäischen Kraftwerkstochter, sondern mittelfristig möglicherweise sogar eine Beteiligung von Gazprom am Essener Konzern. In den an RWE beteiligten Kommunen regt sich unterdessen heftiger Widerstand gegen den Überraschungscoup von RWE-Chef Jürgen Großmann. Dort glaubt man, dass der umstrittene Manager vor der am 8. August geplanten Sondersitzung des Aufsichtsrates lediglich seine Machtposition festigen wolle und dabei sogar eine Zerschlagung des Ruhrgebietskonzerns in Kauf nehme.

Das jedoch wollen die Kommunen unter allen Umständen verhindern. Selbst eine Aufstockung der eigenen Anteile wird inzwischen erwogen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2011

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