GdP-Chef sieht nach Bin-Laden-Tod Frage zum gezielten Terroristenmord neu belebt

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernd Witthaut, sieht unter dem Gesichtspunkts der Verhältnismäßigkeit die Diskussion über die Frage der gezielten Tötung von Diktatoren, Terroristen oder Kriminellen neu belebt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) meinte Witthaut: "Im Grundsatz gilt die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Wenn man sich daran orientiert, wäre es sicherlich eher möglich, einen Diktator oder Verbrecher gezielt auszuschalten, als möglicherweise ein Volk zu bombardieren." Dass US-Präsident Obama jetzt den Befehl zum Ausschalten von Osama bin Laden gegeben habe, sei sicher auch im politischen Zusammenhang mit dem zehnten Jahrestag der Anschläge des 11. September zu sehen.

"Aber unabhängig von diesem denkbaren politischen Kalkül bin ich mir sicher, dass diese Debatte über die Neubewertung des legitimen Tyrannenmordes und neuer Terror-Szenarien auf uns zurollen wird. Aber vielleicht haben wir ja Glück, dass wir all das gar nicht mehr zu entscheiden brauchen, weil sich die Dinge im arabisch-afrikanischen Raum nach dem Tod von Osama bin Laden schnell ganz anders entwickeln werden", ergänzte der GdP-Chef.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.05.2011

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