Generalstreik: Tunesien trauert um Oppositionspolitiker

Nach der Ermordung des Oppositionspolitikers Mohamed Brahmi haben in Tunesien am Freitag die Fahnen auf halbmast geweht.

Tunis (dts Nachrichtenagentur) - Präsident Moncef Marzouki hatte Staatstrauer angeordnet, um nach eigenen Angaben ein Zeichen gegen Terrorismus und Gewalt zu setzen. Viele Menschen folgten zudem dem Aufruf zum Generalstreik. Die Fluggesellschaft Tunisair und ihre Tochter Tunisair Express sagten alle geplanten Flüge ab, auch europäische Fluggesellschaften mussten viele Flüge nach Tunesien annullieren.

Der Flughafen in Enfidha-Hammamet im Nordosten wurde aber weiter angeflogen, dort wird ein Großteil der touristischen Flüge abgewickelt. Bereits am Donnerstag waren Tausende Menschen in mehreren Landesteilen Tunesiens auf die Straßen gegangen, für Freitag wurden neue Proteste angekündigt. Die Protestler machen die Regierungspartei Ennahda mitverantwortlich für den Mord.

Die Regierung habe Gewalt und Terror zugelassen, deshalb sei es zur Ermordung Brahmis gekommen, sagte Ahmed Neschib Dschebi, Chef der oppositionellen al-Dschumhuri-Partei. Weil der Mordanschlag am Gedenktag zur Republikgründung im Jahr 1957 verübt wurde, gab es kaum Zweifel daran, dass radikalislamische Kräfte hinter der Tat stecken. Die Islamisten waren aus den ersten freien Wahlen nach der Revolution als Sieger hervorgegangen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.07.2013

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