Gesamtmetall erwägt Kurzarbeit wegen Japan-Krise

Die Metall- und Elektroindustrie erwägt die Nutzung von Kurzarbeit, um die Auswirkungen der Krise in Japan auf die Branche zu dämpfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Betriebe spielten zurzeit alle Szenarien durch. "Je besser sie ihre Kapazitäten an unvorhergesehene Schwankungen der Produktionsabläufe anpassen können, umso besser werden sie auch mögliche Auswirkungen des Unglücks in Japan meistern", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Industrieverbandes Gesamtmetall, Gabriele Sons, der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Hierfür stünde ihnen "eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfügung - von Arbeitszeitkonten über tarifvertragliche Regelungen bis hin zur gesetzlichen Kurzarbeit".

Die Branche ist alarmiert: "Natürlich wird die Krise in Japan wirtschaftliche Auswirkungen haben, doch wie groß diese Folgen für die Metall- und Elektroindustrie sein werden, lässt sich derzeit kaum voraussagen", sagte Sons. Nominell spiele Japan im Außenhandel der Metall- und Elektroindustrie nur eine geringe Rolle. Auf das Land entfielen im vergangenen Jahr gerade einmal 1,4 Prozent der deutschen Ausfuhren und 4,7 Prozent der Einfuhren.

Allerdings seien auch in Produkten, die Betriebe aus anderen Ländern beziehen, japanische Vorleistungen enthalten. "Der tatsächliche Grad der Verflechtung ist deutlich höher, als die direkten Warenströme annehmen lassen", sagte Sons. Die Betriebe könnten die guten Entwicklungen der vergangenen Monate nicht einfach linear fortschreiben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.03.2011

Zur Startseite