Gesamtmetall-Präsident erteilt AfD klare Absage

Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger hat der neuen eurokritischen Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) eine deutliche Absage erteilt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Eine Rückkehr zur D-Mark wäre für die Metall- und Elektroindustrie fatal", sagte Dulger im Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagausgabe) mit Blick auf die Kernforderung der Protestpartei, den Austritt Deutschlands aus der Eurozone. "Die Folge wäre eine deutliche und dauerhafte Aufwertung, die uns 30 bis 50 Milliarden Exportumsatz kosten würde - und zwar über Jahre, mit allen entsprechenden Konsequenzen für die Arbeitsplätze." Zwar müsse noch mehr geschehen, um das ungehemmte Schuldenmachen zu beenden, sagte Dulger.

"Aber man soll bitte nicht die alten Zeiten nostalgisch verklären." Zugleich erklärte Dulger, er sei sehr zufrieden mit dem Krisenmanagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Ohne die Vernunft und den Weitblick von Frau Merkel und Herrn Schäuble wären wir heute in Europa ganz woanders", sagte er.

"Wir brauchen Europa, wir brauchen den Euro, wir brauchen den Binnenmarkt. Und wir sollten auch am meisten dafür tun, dass er erhalten bleibt." Die laufende Tarifauseinandersetzung mit der IG Metall in der wichtigen Metall- und Elektroindustrie nannte der Gesamtmetall-Präsident eine Tarifrunde "der leiseren Töne".

Dulger: "Dies ist keine Krawallrunde." Und weiter: "Wenn die Gewerkschaft so früh solche Töne anschlägt, hat die IG Metall verstanden, wie heterogen unsere Branche momentan aufgestellt ist." Das Angebot der Arbeitgeber von 2,3 Prozent sei "das, was in unserer Industrie überhaupt möglich ist".

Die Geschäfte der Branche liefen "durchwachsen". "Keiner kann mit Sicherheit voraussehen, wie die nächsten acht Monate aussehen." Die IG Metall fordert in der Tarifrunde für die 3,7 Millionen Beschäftigten 5,5 Prozent und hat ab dem 1. Mai zu Warnstreiks aufgerufen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.04.2013

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