Gesundheitsminister Bahr: Moderne Technik für Meldung von Seuchenfällen besser nutzen

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat sich für technische Verbesserungen im Meldeverfahren für Seuchenfälle ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bahr sagte "Bild am Sonntag": "Nach Abklingen des EHEC-Ausbruchs werden Länder und Bund gemeinsam die Arbeit bewerten. Mir ist dabei der Informationsfluss zwischen den Beteiligten besonders wichtig. Das Meldeverfahren gehört auf die Tagesordnung. Ich kann nicht verstehen, warum die heutigen technischen Möglichkeiten nicht voll ausgeschöpft werden. Hier muss die Kommunikation schneller werden." Forderungen nach einer zentralen Stelle zur Seuchenbekämpfung erteilte der FDP-Politiker eine Absage: "Unser Problem ist nicht, dass in Deutschland Aufgaben der Seuchenbekämpfung unterschiedlich verteilt sind. Entscheidend ist vielmehr, dass die einzelnen Behörden und Institute eng zusammenarbeiten. Und das ist bei EHEC der Fall. Der frühere Gesundheitsminister Seehofer (CSU) hat einst eine solche Zentralbehörde aufgrund schlechter Erfahrungen aufgelöst", so Bahr.

Für den Gesundheitsminister hat eine gemeinsame Seuchenbekämpfung von Bund und Ländern Vorteile: "Es ist beides wichtig: Die gute Arbeit vor Ort, wo Kommunen und Länder das richtige Knowhow haben. Und die Unterstützung durch die Fachleute auf Bundesebene, die zusätzliche wissenschaftliche Kompetenz und die überregionale Verknüpfung beisteuern. Für diese Arbeit ist Deutschland sowohl von der Weltgesundheitsorganisation als auch von der EU gelobt worden."

Bahr weiter: "Wie gut die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg funktioniert, sieht man übrigens bei den Krankenhäusern: Die helfen sich untereinander mit Personal und Geräten. So sind Engpässe erst gar nicht entstanden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.06.2011

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