Gesundheitsminister Rösler: 2011 soll Pflegejahr werden

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will gegen Mängel in der Pflegebranche vorgehen und hat sich dafür am Dienstag mit Verbänden, Krankenkassen und Experten zu einem Spitzengespräch getroffen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir wollen 2011 zum Pflegejahr machen", erklärte der Minister im Anschluss an das Treffen im Gesundheitsministerium in Berlin. Gleichzeitig kündigte er für das kommende Jahr mehrere Maßnahmen an. Angesichts des vorhergesagten Fachkräftemangels - laut Statistischem Bundesamt werden im Jahr 2025 etwa 152.000 Pflegekräfte in Krankenhäusern sowie ambulanten und (teil-)stationären Einrichtungen fehlen - will Rösler den Pflegeberuf attraktiver gestalten, damit mehr junge Menschen für den Pflegeberuf gewonnen werden können.

Dafür seien bessere Rahmenbedingungen nötig, unter anderem soll es eine Reform der Ausbildung, eine Entlastung der Pflegekräfte sowie bessere Arbeitsbedingungen geben. Wichtig sei auch die Unterstützung der Pflegekräfte im Alltag, zum Beispiel bei der Verarbeitung des Erlebten, sowie die Entlastung bei der Bürokratie. Hier könnten Pflegekräfte durch die Einstellung von Hilfskräften entlastet werden, die Aufgaben übernehmen, die nicht unmittelbar mit der Pflege am Menschen zu tun haben.

Zudem müsse es eine bessere Vergütung geben. Wer hervorragende Fachkräfte haben wolle, müsse auch bereit sein, sie hervorragend zu bezahlen, sagte der Minister im Deutschlandradio Kultur. Einigkeit hat es am Dienstag bezüglich der Pläne, die Altenpflege, die Krankenpflege und die Kinderkrankenpflege als ein einheitliches Berufsbild zusammenzufassen, gegeben.

Außerdem solle die Umschulung von Arbeitslosen zu Pflegekräften fortgesetzt werden. Das Treffen vom Dienstag soll den Auftakt zu einem Pflegedialog darstellen. Im kommenden Jahr sollen dann die Themen Angehörige, Entbürokratisierung, Demenz, Begutachter, Wohnformen und Finanzierung diskutiert werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.12.2010

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