Gewalt in Fußballstadien steigt seit Jahren

Die Gewalt in deutschen Fußballstadien steigt seit Jahren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, nahm die Zahl gewalttätiger Fans bei Spielen der 1. und 2. Bundesliga in den vergangenen zwölf Jahren von 6.800 auf 9.700 zu. Mit 846 verletzten Personen wurde in der Saison 2010/11 laut der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei ein neuer Höchststand erreicht. Die Behörden leiteten 5.818 Strafverfahren ein, doppelt so viele wie noch in der Spielzeit 1999/2000. Der Ex-Präsident des Fußballclubs 1. FC Lokomotive Leipzig und heute Sicherheitsbeauftragter des Vereins, Steffen Kubald, gibt dem Deutschen Fußball-Bund Mitschuld an den Fan-Ausschreitungen in Dortmund und Frankfurt.

"Erst wollte Präsident Theo Zwanziger Pyrotechnik erlauben, dann wieder nicht. Die Diskussion über das `legale Abfackeln` von Brennstäben hätte nie geführt werden dürfen", sagte Kubald, der früher selbst Hooligan war, zu "Focus". "Viele Fans sind über das Hin und Her verärgert - ein Eigentor."

Der Fan-Sprecher des Ostens kritisierte auch die Anhänger von Dynamo Dresden: "Erst wollten Tausende Dresden-Anhänger das Stadion stürmen, um die Kontrollstellen zu umgehen und ihre Pyro-Stangen mit reinzuschleusen. Das hat nicht geklappt. Ihrem Ärger darüber ließen sie dann freien Lauf, indem sie Klo-Häuschen anzündeten und Sitze herausrissen", sagte er "Focus".

"Diese Sachbeschädigung muss hart bestraft werden. Diese Fans kapieren nicht, dass sie ihrem eigenen Verein großen Schaden zufügen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.10.2011

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