Gewerkschaft der Polizei warnt vor Waffen aus 3D-Druckern

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt davor, dass Käufer von 3D-Druckern bald mit ihren Geräten scharfe und auch tödlich wirkende Pistolen bauen können und somit in den Besitz illegaler Waffen gelangen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - GdP-Vize Arnold Plickert sagte der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung", Tests der österreichischen Polizei hätten gezeigt, dass die Hightech-Drucker in der Lage seien, in 30 Stunden auch eine Plastikpistole und die dazu gehörige 9-mm-Patrone zu produzieren. Plickert sieht "Handlungsbedarf" und fordert, die Herstellung solcher Waffen unter Strafe zu stellen und auch über eine Registrierpflicht für Käufer von 3D-Druckern nachzudenken. "Wir haben viele, die heute noch weder legal noch illegal an eine Waffe kommen", sagte er der Zeitung.

"Das könnte bald anders sein. Ungeübte können sich mit der Waffe aus dem Drucker zunächst selbst gefährden. Es gibt auch ein großes Potenzial für allgemeine Kriminalität wie Raubdelikte. Außerdem werden unsere Kollegen im Einsatz viel stärker gefährdet sein." Besonders betroffen sei aber die Luftsicherheit: "Die Sicherheitssysteme an den Flughäfen erkennen die mitgeführte Plastikwaffe nicht, und die noch nicht zusammengebauten Plastikteile sehen für Sicherheitskräfte wie der Spiel-Ärztekoffer eines Kindes aus", sagte Plickert. Der österreichische Testbericht hat auch die Bundesregierung aufgeschreckt.

In der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag heißt es dazu, das Bundeskriminalamt plane "mit hoher Priorität" selbst Tests mit 3D-Druckern. Diese würden im Augenblick beschafft. So soll geprüft werden, wie leicht es fällt, "ohne besondere Fachkenntnis" Waffen und Munition nach Anleitungen herzustellen, die im Internet kursieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.07.2013

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