Gewerkschaften kritisieren Koalitionspläne zu Manager-Gehältern

Die Pläne der schwarz-gelben Regierungskoalition zur Begrenzung der Manager-Gehälter stoßen bei den Gewerkschaften auf Kritik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das ist eine politische Mogelpackung, die effektives Handeln nur vortäuschen soll", sagte Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie, Energie, dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Die Union will noch vor der Sommerpause einen Gesetzentwurf vorlegen, nach dem nicht mehr der Aufsichtsrat, sondern die Hauptversammlung eines Unternehmens über die Höhe von Bezügen und Boni jedes einzelnen Managers abstimmen soll. Bis vor kurzem habe die Politik noch Gehälter mit erfolgsorientierten Boni nach angelsächsischem Vorbild gefordert.

"Es ist zynisch und lächerlich, wenn die gleichen politischen Kräfte heute anprangern, was sie gestern verlangt haben", so Vassiliadis. Wichtiger sei eine Debatte über die richtigen Kriterien einer nachhaltigen Unternehmensführung, um Gehaltsexzesse zu vermeiden. "Die Entscheidung über die Höhe der Manager-Vergütungen muss der Aufsichtsrat treffen", sagte IG-Metall-Chef Berthold Huber.

In diesem Kontrollgremium sitzen auch Arbeitnehmervertreter. Bestimmten allein die Aktionäre, wären nur kurzfristige Ziele wie Aktienkurse und schnelle Unternehmensgewinne Basis der Entscheidung, so Huber: "Die Interessen der Mitarbeiter und nachhaltige Kriterien wie Beschäftigung oder Kundenzufriedenheit bleiben dann auf der Strecke."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2013

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