Gewerkschaften machen sich für Euro stark

Die Gewerkschaften haben die Abgeordneten des Deutschen Bundestags aufgerufen, dem erweiterten Euro-Rettungsschirm zuzustimmen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einer Zeitungsanzeige, die an diesem Dienstag in mehreren großen Tageszeitungen veröffentlicht wird und der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstags-Ausgabe) vorliegt, heißt es: "Ohne gemeinsame Anstrengungen aller Länder der Euro-Zone droht der Zerfall der gemeinsamen Währung mit weitreichenden Folgen für Wohlstand und Beschäftigung." Den Appell haben der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sowie die Chefs von acht Einzelgewerkschaften unterschrieben, darunter Berthold Huber, IG Metall, und Frank Bsirske, Verdi. "Unsere Mütter und Väter haben ein friedliches Europa auf den Trümmern zweier Weltkriege aufgebaut. Es ist unsere Verantwortung, das geeinte Europa für unsere Kinder und Enkel zu bewahren", schreiben die Gewerkschafter. Bei der Rettung von Griechenland und der Sicherung der Währungsunion gehe es deshalb auch "um unser gemeinsames europäisches Projekt". Kritisch merken die Gewerkschaftschefs an, dass die Regierungen der europäischen Staaten und die EU-Kommission es bislang versäumt hätten, "die Finanzmärkte wirkungsvollen Regeln zu unterwerfen. Europa wurde deshalb immer mehr zum Spielball der Spekulanten." Wer nur über Ausgabenkürzungen und soziale Einschnitte die Haushalte sanieren wolle verliere die Zustimmung der Bürger zur europäischen Idee. Vermögende müssten einen deutlich höheren Beitrag leisten, um die Krise bewältigen zu können, so ihr Aufruf.

Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft hatten bereits vergangene Woche an die Abgeordneten appelliert, der Stärkung des Euro-Rettungsfonds EFSF zuzustimmen. Sonst drohten "unkalkulierbare Folgen für die Europäische Union und für die gemeinsame Währung", heißt es in ihrem Schreiben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.09.2011

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