Gewerkschaften wollen in weiteren Branchen gleiche Bezahlung für Leiharbeiter

Nach dem Verhandlungserfolg der IG Metall in der Stahlbranche wollen auch andere Gewerkschaften dafür kämpfen, dass Leiharbeiter genau wie die Stammbelegschaft entlohnt werden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Verdi-Vorstandsmitglied Margret Mönig-Raane sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Ich gehe fest davon aus, dass die Behandlung von Leiharbeitern künftig in Tarifverhandlungen immer Teil der Forderungen sein wird". Auch der stellvertretende IG-Metall-Chef Detlef Wetzen deutete an, künftig auch in anderen Branchen für Leiharbeiter zu kämpfen. "Das ist ein ganz, ganz starkes Signal", so Wetzen.

"Wir geben den Anspruch nicht auf, das Prinzip der gleichen Bezahlung durchzusetzen." In der Metall- und Elektroindustrie stehen Tarifverhandlungen erst 2012 an. Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) will schon in der kommenden Woche Ernst machen.

Sie hat zu Warnstreiks in der bayerischen Milchwirtschaft aufgerufen, wo es Betriebe gibt, in denen fast die Hälfte der Belegschaft Leiharbeiter sind. Die Voraussetzungen hält sie für günstig: 60 Prozent der insgesamt 14.000 Beschäftigten in der Branche gehörten der Gewerkschaft an, sagte der bayerische NGG-Chef Hans Hartl.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.10.2010

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