Gewerkschafter beklagt Personalabbau bei Polizei in NRW

Der nordrhein-westfälische Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter und stellvertretende Bundesvorsitzende Sebastian Fiedler hat angesichts der Ereignisse von Köln den Personalabbau bei der Landespolizei beklagt.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - "2009 fehlten uns 2.000 Kriminalbeamte", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Online-Ausgabe). "Und seitdem ist viel passiert, im Bereich Cyber-Kriminalität und Terrorismusabwehr. Da können Sie mal locker 1.000 draufrechnen – bei einer Größe von 8.500, die wir jetzt auf dem Papier haben. Bei der Schutzpolizei kommen noch ein paar dazu." Die Folge sei, dass die Landespolizei ihren Aufgaben teilweise nicht nachkommen könne, so etwa bei der Bekämpfung bandenmäßiger Ausländerkriminalität. Fiedler betonte allerdings, "der zentrale Grund" für das Versagen der Polizei in Köln sei, "dass niemand in der Einsatzvorplanung von diesem Phänomen wissen konnte".

Sexuelle Übergriffe in der Dimension habe es vorher nicht gegeben. Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach erklärte dem Blatt, bundesweit sei die Zahl der Polizeibeamten von 1998 bis 2008 von 273.000 auf 263.000 in Bund und Ländern reduziert worden. Dabei seien über 5.000 dieser 10.000 Stellen auf Berlin und Nordrhein-Westfalen entfallen.

Zugleich habe die Polizei aber mehr zu tun bekommen, fügte er hinzu. "Da kann man nicht parallel Personal abbauen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.01.2016

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