Gewerkschaftschef: Steinkohlekraftwerke in Holding bündeln

Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, hat eine "Energiewende 3.0" gefordert, um die defizitären Steinkohle- und Gaskraftwerke in Deutschland zu retten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach seinen Vorstellungen sollen die Energieversorger zunächst ihre Steinkohlekraftwerke in einer gemeinsamen Holding bündeln. Vassiliadis sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Wenn die Kraftwerke alle Verluste schreiben, dann müssen sie nicht auch noch gegeneinander konkurrieren." Die Holding könnte aus Vassiliadis` Sicht subventionsfrei betrieben werden und sichere Stromlieferungen garantieren.

Ein Sprecher von Eon bezeichnete diesen Vorschlag gegenüber dem Magazin als "interessant". Konventionelle Kraftwerke verdienen kaum noch Geld, weil die Erzeuger von Ökoenergie vorrangig ins Netz einspeisen dürfen, während Steinkohle- und Gaskraftwerke nur die Bedarfslücken füllen. Anderseits werden die konventionellen Kraftwerke für die stabile Stromversorgung gebraucht.

Auch die Geschäftsführerin des Verbands der Energie- und Wasserwirtschaft, Hildegard Müller, sieht einen Handlungsdruck. Sie sagte dem Magazin: "Das Problem muss noch in diesem Jahr gelöst werden." Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) mahnte in "Focus", schnell zu einer Lösung zu kommen: "Wir müssen uns noch in diesem Herbst auf einen Kapazitätsmechanismus einigen. Der Ausbau der Erneuerbaren löst das Problem der Versorgungssicherheit nicht."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.07.2014

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