Gottschalk erwartet nach "Wetten, dass..?"-Unfall Folgen für sich und die Show

ZDF-Entertainer Thomas Gottschalk rechnet nach dem schweren Unfall seines Wett-Kandidaten mit Folgen für die Show, aber auch sich selbst: "Natürlich wird es Konsequenzen geben."

Mainz (dts Nachrichtenagentur) - Aber was immer dabei herauskomme, "es trifft mich zu einem Zeitpunkt meiner Entertainer-Karriere, an dem ich es mit Fassung tragen kann". Gottschalk mahnt allerdings auch: "Wir können keine vorschnellen Entscheidungen treffen, die wir in einigen Wochen vielleicht wieder revidieren müssten", sagte er in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Er sei indes "nicht mal im Ansatz bereit, meine berufliche Zukunft oder die der Sendung zu diskutieren" bevor das Schicksal des verunglückten Kandidaten endgültig klar sei.

Gottschalk weiter: "Ich empfinde Verantwortung, weil der Unfall in einer Show passiert ist, für die ich seit Jahrzehnten stehe. ,Wetten, dass.."‘ ist meine Sendung, und ich spreche von meinen Kandidaten. Also geschieht alles auch unter meiner Verantwortung, obwohl ich mich natürlich auf die Redaktion und unsere technischen Fachleute verlassen muss." Der Entertainer selbstkritisch: "Wenn ich gedanklich alle ,Wetten, dass.."‘-Sendungen durchgehe, die ich in 23 Jahren moderiert habe, bestand womöglich in mehr Fällen Lebensgefahr, als es mir aus heutiger Sicht lieb sein kann."

Andererseits sagt Gottschalk auch: "Jedes Ski- oder Formel-1-Rennen halte ich für tausendmal gefährlicher als das, was bislang bei uns zu sehen war. Für mich ist jeder Snowboard-Sprung ein potentieller Suizidversuch." Bei seinen eigenen beiden Söhnen hätte er "alles versucht", so eine waghalsige Aktion "zu verhindern".

Er wisse aber auch, "wie schwierig es ist, jungen Leuten zwischen 20 und 30 etwas auszureden, was die sich in den Kopf gesetzt haben". Unter besonderem Quotendruck fühlt sich der ZDF-Star nicht: "Wir standen nie unter Quoten-, sondern allenfalls unter Leistungsdruck. Wie oft musste ich mir in den Medien den Vorwurf gefallen lassen: lahme Wetten, dumme Sprüche. Für die Sprüche bin und bleibe ich verantwortlich. Aber dieselben Kritiker, die uns bislang für unfähig hielten, den Ansprüchen einer modernen Unterhaltungssendung zu genügen, werfen uns nun vor, zu weit gegangen zu sein."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2010

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