Grüne: Krankenkassen sollen noch keine Organspende-Briefe verschicken

Angesichts der Skandale um die Organvergabe an mehreren deutschen Kliniken rät der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Terpe den Krankenkassen, die vom neuen Gesetz verlangten Werbebriefe zur Organspende vorerst nicht abzuschicken.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich empfehle den Kassen, mit der Versendung der Broschüren so lange zu warten, bis für die Bürger Klarheit besteht und sie dem System vertrauen können", sagte Terpe der "Welt am Sonntag" (13. Januar). Zwar sei es "mittlerweile unrealistisch", das "Gesetz anzuhalten" und die Vorschrift außer Kraft zu setzen, wonach die Kassen regelmäßig an die Spendebereitschaft der Mitglieder appellieren müssen. Terpe aber verweist darauf, dass die Kassen für den ersten Brief bis Ende 2013 Zeit haben.

Wegen der gegenwärtigen Verunsicherung der Bevölkerung empfiehlt Terpe, "die zeitliche Frist zu nutzen", damit erst dann an die Bürger appelliert werde, wenn die Skandale aufgeklärt sind. Terpe hatte im vergangenen Jahr die überproportional hohe Versorgung von Privatpatienten mit Organen an deutschen Transplantationszentren ans Licht gebracht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.01.2013

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