Grüne befürchten Einbruch bei der Beschäftigung Älterer

Die am Freitag im Bundestag verabschiedete Rente mit 63 wird nach Einschätzung der Grünen zu einem Einbruch bei der Beschäftigung Älterer führen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten 63- bis 64jährigen kann um bis zu 30 Prozent zurückgehen", sagte die grüne Arbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer der "Welt". Die Erfolge der letzten Jahre würden so erheblich geschmälert. "Statt neuer Beschäftigungsrekorde bei den Älteren kommt mit der 63er Rente der `Nahles-Knick`", kritisierte Pothmer.

Angesichts der demografischen Entwicklung und dem wachsenden Fachkräftebedarf sei das ein "grandioser Fehler". Die grüne Politikerin berief sich auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Danach seien knapp 340.000 63- bis 64jährige sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Würden davon 50.000 zusätzlich in Rente gehen, wie von der Bundesregierung erwartet, könnte das die Beschäftigtenzahl um 15 Prozent drücken. Nehmen aber zusätzlich 100.000 Personen die abschlagsfreie Rente mit 63 in Anspruch, könnte das schon ein Rückgang von knapp 30 Prozent bedeuten, fürchtet Pothmer. Denn in der Anhörung des Arbeitsausschusses im Bundestag zur Rente habe die Deutsche Rentenversicherung erklärt, dass die Zahl durchaus auch bei 100.000 liegen könnte.

Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig arbeitenden Älteren kontinuierlich gestiegen. Dieser positive Trend werde nun durch die Rente mit 63 abrupt umgekehrt, wenn 100.000 63- und 64-Jährige vorzeitig in den Ruhestand gelockt würden, klagt Pothmer. Auch in den darauffolgenden Jahren werde der Aderlass bei den beschäftigten Älteren weitergehen.

"Von dieser fatalen Nebenwirkung der abschlagsfreien Rente mit 63 will Ministerin Nahles offenbar nichts wissen", kritisierte Pothmer.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.05.2014

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