Grüne gegen Edathy-Sonderermittler

Die Grünen lehnen die Forderung der Linkspartei ab, in der Affäre um den SPD-Politiker Sebastian Edathy einen Sonderermittler einzusetzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ein Sonderermittler erscheint zum jetzigen Zeitpunkt wenig sinnvoll. Er müsste mit starken Rechten ausgestattet werden, und daran hat die 80-Prozent-Mehrheit aus Union und SPD ganz offensichtlich kein Interesse", sagte der Vize-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, dem "Handelsblatt-Online". "Wir werden weiterhin unsere parlamentarischen Rechte dazu einsetzen weiter aufzuklären und behalten uns die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschuss ausdrücklich vor", sagte von Notz.

Er warf der Union vor, die Aufklärungsbemühungen zu torpedieren. "Insbesondere der Versuch der Union, den aktuell ermittelnden Staatsanwalt aus Hannover am gestrigen Freitag in den Innenausschuss des Bundestages zu laden, war der Versuch der Chaotisierung der Aufklärung auf Berliner Ebene und ein Verstoß gegen den Grundsatz der Gewaltenteilung", sagte der Grünen-Politiker. "Union und SPD werfen Nebelkerzen, um vom eigenen Versagen und Streit in dieser Sache abzulenken."

Scharfe Kritik äußerte von Notz am früheren Bundesminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Dass dieser sich geweigert habe, in den Innenausschuss zu kommen, sei "schon sehr merkwürdig", sagte er. "Denn er hat sich ja sonst die letzten Tage sehr eifrig erklärt. Offensichtlich will man eben nicht weiter aufklären." Von Notz unterstrich in diesem Zusammenhang, dass der Fall Edathy in Berlin und in Niedersachsen aufgeklärt werden müsse. Man dürfe aber die Ebenen nicht vermischen.

Auch die Aufklärung im niedersächsischen Landtag habe ja bereits begonnen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.02.2014

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