Grüne sprechen sich für den Ausbau deutscher Autobahnen aus

Die Grünen haben sich erstmals offensiv für den Ausbau deutscher Autobahnen ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ein Arbeitspapier der Bundestagsfraktion, das dem "Spiegel" vorliegt, listet sechs Schnellstraßenabschnitte in Westdeutschland auf, deren Erweiterung die Grünen für "notwendig" halten. Dazu gehören die A3 zwischen Köln und dem Kreuz Leverkusen, die A6 zwischen Nürnberg und Heilbronn sowie die A7 zwischen Göttingen und Salzgitter. Die sechs Streckenabschnitte gehören nach Auffassung der Grünen zu einem "Kernnetz" der "am stärksten belasteten Autobahnabschnitte mit einem hohen Lkw-Anteil und hoher Stauanfälligkeit".

In diesem Netz müssten "Investitionen für Neu- und Ausbau in die Beseitigung von Engpässen fließen". Das achtseitige Papier des Verkehrspolitikers Anton Hofreiter wird von Fraktionschefin Renate Künast gestützt; es soll in einen Beschluss der Bundestagsfraktion münden. Mit dem Bekenntnis zum Autobahnausbau wollen die Grünen den Vorwurf entkräften, sie seien eine "Dagegen-Partei", die Infrastrukturprojekte vom Grund heraus ablehne.

Allerdings nennt das Arbeitspapier auch vier Projekte, die abgelehnt werden, zum Beispiel die A100 in Berlin und die Weiterführung der Küstenautobahn A20. Neu- und Weiterbauten in Ostdeutschland soll es nach dem Willen der Grünen nicht mehr geben; dort sei der "Ausbau der Straßeninfrastruktur weitgehend abgeschlossen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.01.2012

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