Grüne und Linke warnen vor übereilten Schlüssen nach Anschlägen auf die Bahn

Politiker der Grünen und der Linkspartei haben übereilte Schlüsse aus den versuchten Brandanschlägen auf Anlagen der Deutschen Bahn in Berlin verurteilt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Berliner Bundestagsabgeordnete der Grünen, Hans-Christian Ströbele, warnte in der der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) davor, einen neuen Terrorismus im Stile der RAF "heraufdämmern" zu sehen. "Damit werden völlig unterschiedliche Sachverhalte und gesellschaftliche Situationen miteinander in Verbindung gebracht. Solche Vergleiche fallen auf die Urheber selbst zurück und zeigen, wie wenig sie die damaligen Vorgänge kennen und dass sie sie jedenfalls nicht verstanden haben", sagte Ströbele.

"Gewalt, egal wo her sie kommt, ist nicht zu akzeptieren", erklärte der Innen-Experte der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte. Falsch seien jetzt aber reflexhafte Schuldzuweisungen. "Man muss jetzt erst einmal sehr genau schauen, was da passiert ist", forderte er.

Die Gewerkschaft der Polizei hatte zuvor mehr Personal für Verfassungsschutz und polizeilichen Staatsschutz gefordert. "Auch der RAF-Terror hat mit der verharmlosenden sogenannten Gewalt gegen Sachen begonnen", sagte der Bundesvorsitzende Bernhard Witthaut. Später seien Menschen ermordet worden.

Eine bis dahin unbekannte Gruppe namens "Hekla-Empfangskomitee - Initiative für mehr gesellschaftliche Eruptionen" hatte sich am Montag mit Hinweis auf den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zu Angriffen auf die Bahn bekannt, berichtet die Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.10.2011

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