Grüne verschärfen Kritik an Wulff

Nach den jüngsten Eingeständnissen und Anwaltsmitteilungen von Bundespräsident Christian Wulff in der Kredit-Affäre gehen die Grünen auf Distanz zu ihm.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist ein merkwürdiger Vorgang, wenn ein Bundespräsident die Fragen, die es in der Bevölkerung zu Recht gibt, nur noch von seinen Anwälten beantworten lässt", sagte die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Steffi Lemke, der Tageszeitung "Die Welt" (22. Dezember). Lemke hinterfragte dabei, ob Wulff seiner Rolle als Staatsoberhaupt noch gerecht werde: "Mehr Distanz zwischen Staatsoberhaupt und Öffentlichkeit gab es lange nicht", sagte Lemke, die Wulff vorwarf, die Wahrheit über die Hintergründe des Privatkredits und seiner Urlaubsreisen nur scheibchenweise mitzuteilen: "Wenn Christian Wulff nicht als Salami-Präsident in die Geschichte eingehen will, muss er endlich Antworten geben. Persönlich und umfassend. Die Weihnachtsansprache ist dafür definitiv nicht der richtige Platz." Bislang, so Lemke weiter, "produzieren die Schreiben der Anwälte immer mehr Fragen. Zum Beispiel, was ein laut seinen Anwälten seit 2004 nicht mehr aktiver Unternehmer auf Wirtschaftsdelegationsreisen des Ministerpräsidenten macht. Oder wer denn nun eigentlich den Kredit für den Hauskauf verhandelt hat - Herr oder Frau Geerkens?"

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.12.2011

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