Grüne werfen Karstadt-Eigner Berggruen Zynismus vor

Die heftige Kritik von Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen an der Gewerkschaft Verdi sorgt für Empörung in der Politik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist zynisch von Herrn Berggruen, wenn er jetzt die Gewerkschaft für sein eigenes Fehlverhalten und Missmanagement im Karstadt-Konzern kritisiert", sagte die Vize-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Kerstin Andreae, "Handelsblatt-Online". "Fakt ist, dass er seine eigenen Versprechen bisher nicht eingehalten hat: Keine notwendigen Investitionen, kein nachhaltiger Sanierungsplan, stattdessen jetzt der Ausstieg aus der Tarifbindung." Das sei "unsozial und kurzsichtig".

Die einzigen, die bisher für die Rettung des Konzerns bezahlt hätten, seien die Beschäftigen gewesen, indem sie auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichtet haben, sagte Andreae weiter. "Jetzt sollen sie ein weiteres Mal auf Gehalt verzichten." Scharfe Kritik äußerte die Grünen-Politikerin auch an Bundesarbeitsminister Ursula von der Leyen (CDU).

Von der Leyen stehle sich aus ihrer Verantwortung. "Von einem "Tag der Freude", wie sie sich damals gegenüber den Beschäftigten geäußert hatte, ist jedenfalls nicht mehr die Rede", sagte Andreae. "Ich erwarte von ihr, dass sie sich endlich für die Beschäftigten einsetzt. Schließlich hatte sie den Deal mit Berggruen damals mit eingefädelt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.06.2013

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