Grüne zerstritten nach Roth-Kandidatur

Nach der Kandidatur der Parteivorsitzenden Claudia Roth für eine führende Position im Bundestagswahlkampf ist bei den Grünen heftiger Zank ausgebrochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Roth hatte eine männliche Einzelspitze unter Hinweis auf die Frauenquote abgelehnt und zugleich ihre Kandidatur angemeldet. Ekin Deligöz, stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion, kritisiert die Parteichefin: "Die Quote verteidigen wir Frauen besser nicht damit, dass wir sie mit persönlichen Kandidaturen verknüpfen."

Eveline Lemke, grüne Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz, begrüßt Roths Vorstoß dagegen als "richtige Botschaft in die Parteifamilie", weil sie die Bedeutung der Frauenquote unterstreiche. Der NRW-Landesvorsitzende Sven Lehmann bemängelt "mangelndes Teamwork" in der Grünen-Führung – die Mitglieder sollten per Urabstimmung die Spitzenkandidaten bestimmen: "Wenn vier sich streiten, freut sich die Basis." Der hessische Partei- und Fraktionschef Tarek Al-Wazir dagegen hält eine Basisbefragung für ein "Zeichen von Schwäche" und sagt: "Wir sind hier nicht bei einer Casting-Show."

Der schleswig-holsteinische Fraktionschef Robert Habeck wiederum zeigt sich von der Debatte genervt: Den Wählern der Grünen sei es "weitgehend wurscht, wer an der Spitze der Partei steht".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.03.2012

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