Grünen-Chef Özdemir begrüßt Beschluss zum Atomausstieg

Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, freut sich über den von der Bundesregierung gefassten Atomausstiegsbeschluss.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Leider bedurfte es erst der Katastrophe von Fukushima und drei Kernschmelzen", sagte er am Montag in der Phoenix-Sendung "Unter den Linden". Im Hinblick auf den bereits im Jahr 2000 durch die damals rot-grüne Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg bemerkte Özdemir: "Es ist aus ideologischen Gründen wertvolle Zeit verschenkt worden, weil die Bundesregierung der Atomlobby ein Geschenk machen wollte." Der Grünen-Vorsitzende kritisierte die Absicht der Bundesregierung, einzelne Atomkraftwerke weiterhin als Sicherheitspuffer zu nutzen.

"Da wird versucht, den letzten Atomkraftbefürworter in der Koalition noch zu befriedigen." Desweiteren lobte Özdemir die Arbeit der Ethikkommission. Er fände es jedoch schade, dass die Regierung den Kompromiss in sich selbst suche, anstatt einen parteiübergreifenden Konsens anzustreben.

Dieser sei vor allem bei einem möglichen Regierungswechsel wichtig. Özdemir zeigte sich sicher, dass die Erneuerbaren Energien sich durchsetzen werden. Für die direkte Zukunft sei ein schneller und pragmatischer Ausbau des Netzes unter gleichzeitiger Bürgerbeteiligung wichtig.

"Man muss schauen: Wie kommen wir schnell und günstig voran? Deshalb muss Onshore-Windenergie jetzt genauso gefördert werden wie Offshore", verlangte Özdemir.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.05.2011

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