Grünen-Chef Özdemir fordert Verbot von Schusswaffen in Privatwohnungen

Anlässlich des Prozessbeginns gegen den Vater des Winnenden-Amokläufers Tim K. am heutigen Donnerstag wirft der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir den anderen Parteien Tatenlosigkeit bei der versprochenen Verschärfung der Waffengesetze vor.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Auch nach Winnenden wurde trotz vieler Bekundungen aus allen Parteien das Notwendige nicht getan", sagte Özdemir der Frankfurter Rundschau (Donnerstag-Ausgabe). "Überall werden Gesetze verschärft, nur in Deutschland bewegt sich zu wenig." Nötig sei vor allem ein Verbot von Schusswaffen in Privathaushalten, sagte der Grünen-Chef der FR. Aus den bekannten Fällen wisse man um den Zusammenhang zwischen legalen Waffen und Gewalttaten.

"Aber aus Angst vor der Waffenlobby trauen sich weder die große, noch die jetzige Koalition, das Thema anzurühren", sagte der Grüne. Die vorgeschriebenen Kontrollen fänden kaum statt, obwohl es bei Stichproben in einem Drittel bis zur Hälfte der Fälle Beanstandungen gebe. Zudem sei es nach wie vor zu leicht, an einen Waffenschein und an Schusswaffen zu gelangen.

Auch sei die Altersgrenze für das Sportschießen zu niedrig, sagte Özdemir. Er forderte zudem, dass die Schützenvereine pädagogische Betreuung für Jugendliche anbieten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.09.2010

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