Grünen-Spitzenkandidat Kretschmann kündigt frischen Wind auf allen Ebenen in Baden-Württemberg an

Der Spitzenkandidat der Grünen in Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hat für den Fall seines Sieges bei der Landtagswahl angekündigt, eine von ihm geleitete Regierung werde trotz eines möglicherweise zügigeren Atomausstiegs weiterhin gegen Gas- und Kohlekraftwerke Widerstand leisten.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - "Wir wollen den Teufel ja nicht mit dem Beelzebub austreiben", sagte Kretschmann in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". "Wir werden den Ausbau der regenerativen Energie forcieren und, was Gas betrifft, die Kraft-Wärme-Kopplung fördern." Auch die Arbeitsplätze beispielsweise in der Automobilindustrie hingen davon ab, "dass unsere Wirtschaft in eine grüne Richtung geht, denn gerade grünes Denken sichert die Zukunft dieses Hochtechnologie-Standorts".

Der Spannungsbogen zwischen den Erwartungen der Basis und der Rolle als Landesvater werde für ihn "gewaltig, aber zu schaffen" sein, sagte der Grünen-Spitzenkandidat. Auf die Frage, wie er mit einer in Jahrzehnten auf die CDU ausgerichteten Verwaltung umgehen wolle, antwortete Kretschmann: "Wenn es zu einem solchen Wechsel kommt, dann weht ein frischer Wind auf allen Ebenen in Baden-Württemberg." Mit dem Stopp der Neuverschuldung wolle sich seine Regierung bis 2020 Zeit lassen, "weil wir weiter in Bildung investieren müssen und auch bei den Ausgaben nicht von heute auf morgen radikal runterfahren können, so nötig Einsparungen auch sind", sagte Kretschmann.

Die Kosten für Investitionen in Ganztagsschulen, der Abschaffung der Studiengebühren und für einen gebührenfreien Kindergarten wie ihn die SPD fordert, bezifferte Kretschmann auf "hohe Millionen-Beträge".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.03.2011

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