Grünen-Verteidigungsexperte rügt Kriegsspiele in Bundeswehrkaserne

Im Skandal um Kriegsspiele in einer Bundeswehrkaserne in Bad Reichenhall hat der Verteidigungsexperte der Grünen, Omid Nouripour, gegenüber der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Montagausgabe) heftige Kritik an den Offizieren geübt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" hatten die Soldaten Kinder beim Tag der offenen Tür auf ein Spielzeugdorf namens Klein-Mitrovica zielen lassen. "Entweder haben die Beteiligten die historische Dimension nicht gekannt. Dann muss man sich fragen, ob die Offiziere gut genug ausgebildet sind. Sie müssen wissen, was in Klein-Mitrovica passiert ist," sagte Nouripour. Wenn das Ortsschild aber bewusst aufgestellt worden sei, brauche es ein strenges disziplinarrechtliches Verfahren. Das könne bis zur Entlassung der Verantwortlichen aus dem Dienst gehen.

Im echten Mitrovica im Kosovo hatte die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gewütet. Kriegsspiele für Jugendliche, so Nouripour weiter, dürfe es bei der Bundeswehr nicht geben. "Es ist eine Katastrophe, welches Bild von der Bundeswehr hier gezeichnet wird. So heißt es am Ende: Kinder, die Bundeswehr schießt auf Dörfer", sagte der Grünen-Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.06.2011

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