Grexit ist für Bundesregierung weiterhin eine Option

Der von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ins Spiel gebrachte zeitweise Euro-Austritt Griechenlands ist nach einem Bericht von "Bild" (Donnerstag) weiter ein Szenario, an dem die Bundesregierung festhält.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ein ranghoher Beamter des Ministeriums sagte gegenüber "Bild": "Der Grexit-Plan ist vom Tisch, aber er liegt noch in der Schublade." Grund für das Festhalten an dem Plan seien die Zweifel, ob die griechische Regierung die jüngst vereinbarten Reform- und Sparvorgaben wirklich akzeptieren und umsetzen werde. "Die Verhandlungen in den nächsten Wochen sind kein Selbstläufer. Die Griechen müssen wissen, dass es Alternativen gibt", heißt es nach Angaben von "Bild" aus der Bundesregierung. Außerdem könne ein vorübergehender Euro-Austritt und die Rückkehr zur Drachme das Wirtschaftswachstum in Griechenland mittelfristig beschleunigen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann sagte gegenüber "Bild": "Wirtschaftlich hilft der Grexit den Griechen mehr als neue Milliarden im Euro."

Auch der griechische Ministerpräsident Tsipras hatte in der Debatte um das Reformpaket in der Nacht zu Donnerstag im Athener Parlament gesagt, der Grexit sei weiterhin eine Möglichkeit, die die Gläubiger anbieten würden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.07.2015

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