Griechischer Migrationsminister warnt vor Alleingängen in Asylkrise

Der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas warnt vor nationalen Einzelgängen in der Flüchtlingskrise.

Berlin/Athen (dts Nachrichtenagentur) - "Europa muss gemeinsam auf diese historisch einmalige Herausforderung reagieren", sagte Mouzalas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Nationale Alleingänge führen zu einem gefährlichen Dominoeffekt." Mouzalas lobte die Rolle von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingskrise.

"Deutschland hat in dieser Krise Europa zusammengehalten und dazu beigetragen, dass dieses Europa der Aufklärung nicht ins Mittelalter zurückgefallen ist", sagte der griechische Minister. Das sei vor allem der Politik von Frau Merkel zu verdanken. Es verdiene große Anerkennung, dass Deutschland fast 90 Prozent aller Flüchtlinge aufgenommen habe.

Der Migrationsminister räumte zudem ein, dass der Aufbau von Hotspots nur schleppend vorankommt. "Wir sind im Rückstand", sagte Mouzalas. "Der Hotspot auf Lesbos funktioniert jetzt."

Die Zentren auf Chios, Samos und Leros würden Ende Januar voll in Betrieb sein. "Die Europäer kritisieren, dass wir hinter dem Zeitplan liegen, und sie haben Recht mit dieser Kritik." Den Vorwurf, Griechenland sichere seine Außengrenzen nicht, wies Mouzalas von sich.

"Unsere Landgrenzen sind hervorragend gesichert. Dort kommt fast niemand illegal rüber."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.01.2016

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