Großbritannien: Verletzte bei Auflösung von illegaler Wohnsiedlung

Bei der Räumung einer illegalen Wohnsiedlung im britischen Essex sind am Mittwoch mindestens sechs Menschen verletzt worden.

Essex (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet der Nachrichtensender Sky News. "Wir haben jetzt die Kontrolle übernommen und wollen die Situation so schnell wie möglich beenden", erklärte ein Polizeisprecher. Am frühen Mittwochmorgen durchbrachen mindestens 50 Polizisten in Kampfmontur die Barrikaden und verschafften Vollzugsbeamten Zugang zu der "Dale Farm" in Essex.

Wütende Bewohner und ihre Unterstützer warfen daraufhin mit Steinen und zündeten einen Wohnwagen an. Wie die Polizei erklärte, wurden Elektroschockpistolen gegen die Aufständischen benutzt. Der konservative Abgeordnete des Wahlkreises, John Baron, erklärte, die Polizei habe "gerecht und verantwortlich" gehandelt.

Die Stadtverwaltung kündigte eine vollständige Räumung der Siedlung an. Zuvor hatten die Bewohner der "Dale Farm" ihren jahrelangen Kampf um ihr Bleiberecht in letzter Instanz vor Gericht verloren. Bis zu 400 sogenannte "Travellers" bewohnten die Siedlung in den vergangenen zehn Jahren.

"Travellers" sind wie die europäischen Roma nicht sesshaft und sozial ebenso stark ausgegrenzt. Anders als die Roma sind "Traveller", die ihre Wurzeln in Irland haben, aber eine soziale und keine ethnische Gruppe.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.10.2011

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