Große Koalition streitet über mögliche Rohani-Einladung

Die Koalition streitet über die Frage, ob sie den iranischen Präsidenten Hassan Rohani zu einem Besuch einladen soll.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sei dafür, nachdem unter anderen Siemens-Chef Joe Kaeser bei einem Treffen am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos auf einen möglichst baldigen Termin gedrängt habe, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Andernfalls drohe die deutsche Wirtschaft im Wettlauf um lukrative Aufträge aus Iran zurückzufallen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dagegen halte nichts von einem raschen Berlin-Besuch Rohanis.

Das Land unterstütze weiterhin die schiitische Hisbollah-Miliz, die Israel bedrohe und den Libanon destabilisiere, heißt es laut "Spiegel" in ihrer Umgebung. Die iranische Führung erkenne Israel immer noch nicht an. Außerdem habe das Land im letzten Jahr 750 Menschen hingerichtet, deutlich mehr als Saudi-Arabien.

Im Kanzleramt heißt es dem Magazin zufolge, es sei sinnvoll, dass Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit der Führung Irans spreche, weil das Land ein wichtiger Spieler in der Region sei. An einem europäischen Wettbewerb um einen Besuch Rohanis werde sich Merkel aber nicht beteiligen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.01.2016

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