Gutachten: Gefahr des tödlichen Felssturzes in Stein an der Traun seit Jahren bekannt

Der tödliche Felssturz in Stein an der Traun vor einem Jahr war offenbar seit langem absehbar.

Traunreut (dts Nachrichtenagentur) - Das zeigen mehrere Gutachten, unter anderem der Technischen Universität München, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegen. Bei dem Unglück im Landkreis Traunstein, dass sich an diesem Dienstag jährt, waren ein Mann und seine 18-jährige Tochter getötet worden, Mutter und Sohn der Familie wurden schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt derzeit offiziell gegen den Bauleiter einer österreichischen Baufirma.

Er habe bei Sanierungsarbeiten am Fels eineinhalb Jahre vor dem Unglück die Warnzeichen am danebenliegenden Haus erkennen müssen, so der Vorwurf, den die TU in einem aktuellen Gutachten erhebt. Allerdings wusste auch das Bayerische Geologische Landesamt seit Jahrzehnten von dem gefährlich brüchigen Gestein. Der nur wenige hundert Meter breite Hügel wurde zwischen 1969 und 1997 insgesamt viermal von den Gutachtern der Behörde untersucht.

Dabei wurde schon in den 1960er Jahren lockeres Gestein entdeckt und Messungen vorgeschlagen. In einem Vermerk aus dem Jahr 1992 heißt es, dass Steine und Sträucher in und oberhalb der Felswände weggeräumt werden sollten. Risiken für Bauwerke und Personen würden dabei jedoch bleiben und ließen sich nur durch "weit umfangreichere Sicherungen der Felswände" beseitigen.

Der Grundstückseigner ließ Teile des Hügels sichern, nicht jedoch die Felswand über dem Unglücksort.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.01.2011

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